Ausflug zum Hohen Ufer zwischen Wustrow und Ahrenshoop
Auf zum Bakelberg...
Wir bemühen mal wieder unsere Komoot App und entscheiden uns für eine kleinere gemütliche Wanderung. Unsere Große ist einfach mit ihren gut 14 Jahren nicht mehr so Fit und darauf nehmen wir natürlich Rücksicht.
Wir starten in Wustrow und Parken in der Nähe der Seebrücke bzw. der Farbenstation (dem Strandaufgang 2 in Wustrow und dem "Weg zum Hohen Ufer" in Ahrenshoop)
Wir wollen Richtung Ahrenshoop laufen, immer am Strand bzw. der Steilküste entlang bis zum Bakelberg und zurück.
Das Hohe Ufer ist ein ca. 2,6 km langer hügliger Strandabschnitt zwischen dem Ostseebad Wustrow und Ahrenshoop. Und da wir es auch ein wenig sportlich mögen J geht es noch auf den Bakelberg. Dieser ist beachtliche 17,9 Meter hoch und somit die höchste Erhebung im Fischland. Neben einen fantastischen Rundumblick auf Ostsee und Bodden wartet er natürlich darauf bestiegen zu werden.
Zuerst schlendern wir aber zur Seebrücke. Ich finde ja dass diese immer einen Abstecher wert sind weil man dort so eine schöne Aussicht hat.
Ich hab im Hinterkopf das auf manchen Seebrücken Hunde nicht erlaubt sind. Leider weiß ich nicht mehr wie es dort war, grübel. Wobei ich mich nicht erinnern kann dass ich meine Hunde mal nicht mitgenommen hätte.
Die Wustrower Seebrücke ist 1994 eingeweiht worden und um die 395 Metern lang. Vor der Brücke wacht die Sandstein Skulptur „Swantewit“ – der Hauptgott der Slawen, nach dem der Ort seinen Namen erhielt.
Wir machen ein paar Fotos und wenden uns nach rechts. Wir laufen eigentlich immer am Strand, dem Dünenweg und am Steilufer oben bzw. unten entlang.
Das Hohe Ufer ist eine Stauchendmoräne, entstanden durch das skandinavische Eis (eine kleine Eiszeit) vor mehr als 10.000 Jahren und geformt durch die Meeresbrandung. Diese sorgt auch weiterhin für eine stetige Veränderung des sogenannten aktiven Kliffs. Bis zu fünf Meter (wo anders habe ich gelesen 1.5 Meter?) kann der jährliche Küstenabbruch betragen.
Am oberen Teil des Hohen Ufers führt unser toller Wanderweg entlang, auf dem man bis nach Ahrenshoop kommt. Ich glaube, das Schönste auf diesem Weg ist die tolle Aussicht auf die Ostsee.
Bei klarem Wetter kann man von hier aus sogar das dänische Festland sehen. Am besten hat man einfach immer ein Fernglas mit wenn man unterwegs ist. Der schmale Fußweg direkt an der Steilküste ist sehr abwechslungsreich. Er führt durch kleine Waldstücke, vorbei an Sanddornbüschen und Heckenrosen, dem typischen Bewuchs des Landstrichs.
Die Uferkante des Hohen Ufers ist einer ständigen Erosion unterworfen und das Erscheinungsbild der Küste hier ändert sich dadurch laufend.
Es gibt eine Stelle mit einer Steilen Treppe die nach unten zum Strand führt. Als wir dort waren war diese allerdings gesperrt.
So kommen wir dann zum Bakelberg wo man eine sehr schöne Rundumsicht hat. Hat man es geschafft, die 17,9 Meter zu erklimmen, dann kann man 360 Grad in die Ferne schauen. Für eine kleine Pause gibt es eine Bank von der man einen schönen Ausblick auf die Ostsee, den Bodden und die umliegenden Dörfer hat.
In etwa 150 Jahren wird es das Hohe Ufer und den Bakelberg allerdings wohl nicht mehr geben. Jedes Jahr brechen 1-1,5 Meter Ufer ab.. Noch sind es bis zum Bakelberg über 150 Meter. Man kann die Abtragungen leider nur verlangsamen aber nicht verhindern. Zumal dafür (aktuell) auch keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Bei uns stand dort noch eine echt riesige Skulptur. Diese ist aber mittlerweile abgebaut. Eine Erklärung wo diese hin verschwunden ist habe ich im Internet gefunden.
(Von 2017 bis Ende 2020 thronte anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Künstlerkolonie Ahrenshoop die Ahrenshooper Wegmarke "Schreitender Paul Müller-Kaempff" von dem Künstler Moritz Götze auf dem Bakelberg. Eine kleinere Variante der Figur erinnert nun auf der Wiese vor der Alten Schule an den Begründer der Künstlerkolonie Ahrenshoop.)
Nach einer kleinen Pause gehen wir zurück und nutzen eine der Möglichkeiten um zum Strand runter zu gelangen. Da gehen wir dann nochmal ein kleines Stück zurück..
Der untere Teil des Hohen Ufers ist auch sehr interessant für geologisch Interessierte oder Sammler. Zum einen findet man hier Unmengen von Steinen die aus den Abbruchkanten des Hohen Ufers herausfallen. Und die Wahrscheinlichkeit interessante Steine und versteinerte Fossilien/Muscheln zu finden ist hoch. Da es in diesem Gebiet auch steinzeitliche Siedlungen gab, besteht auch die Möglichkeit Dinge wie Speerspitzen, Faustkeile usw. zu finden.
Ich habe allerdings Sammelverbot verordnet bekommen J
Aber auch der Blick nach oben ist interessant. So sieht man richtige Kreideeinschlüsse, findet Ton und Lehm sowie verschiedene Sande. Die zahlreichen kleinen Löcher, die man ebenfalls in der Steilküste sieht sind Nistplätze für die vielen tausend Uferschwalben welche im Sommer dort geschäftig hin und her fliegen.
Außerdem befinden sich auch im Wasser noch Bunkerreste der ehemaligen NVA-Radarstation.
Wir sind insgesamt gemütliche 3-4 Stunden unterwegs. Wobei die reine Gehzeit viel weniger gewesen ist. Nach einem Fischbrötchen für uns und einem Snack für die Hunde geht es wieder zurück nach Tribssees.